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Zeitgenössische epistemologische Strategien der Subjektivitätsbildung in der Karibik

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Mit der Erforschung der Strategien der Subjektivitätsbildung am Beispiel Kubas und Puerto Ricos leistet das vorliegende Buch einen Beitrag zur transkulturellen Dialog und Bewältigung ethnisch motivierter Konflikte. Weit verbreitete essentialistische Positionen wurden durch eine transkulturelle Perspektive bzw. den Rückgriff auf eine interdisziplinäre und von der genealogischen Analyse Michel Foucaults geprägte Methode als unzulängliche Konstruk-tionen entlarvt. Es wurde eine Analyse philosophisch-genealogischen Zuschnitts entwickelt und verwendet um transzendentale, historisch-teleologische Erzählungen über die Artiku-lierung kultureller Identitäten in der Karibik zu demontieren. Im ersten Teil der Untersuchung wurden diskursiven Strategien der Subjektivitätsbildung wie Jibarismo, Guajirismo und Afrocaribeñismo in der Literatur, Soziologie, Cultural Studies u. a. kontrastierend analysiert und unter Berücksichtigung machttheoretischer Aspekte kritisiert. Die afrokaribische Musik stellt eine privilegierte Instanz der Subjektivitätsbildung in der Region dar. Im zweiten Teil des Werkes wurde daher, mittels der Reartikulierung von Konzepten aus dem zeitgenössischen Denken, ihre Genealogie geleistet. Dafür wurden u. a. zwei Begriffe neu konzipiert, die in der Philosophie von Michel Foucault bzw. Gilles Deleuze auftauchen: das Dispositiv und das Rhizom. Die philosophisch-genealogische Aufgabe der Arbeit bestand nicht darin, den in den analysierten Diskursen vermeintlich enthaltenen Wahrheitsgehalt begreifbar zu machen. Vielmehr wurden die Dispositive beschrieben, deren Wahrheitseffekte als Legitimierung bestimmter diskursiver Formationen über die kulturelle Identität in der Karibik dienen. Es wurden also die Wahrheits- und die sie begleitenden Machteffekte, die diese Diskurse im Prozess der subjektivierenden Unterwerfung –assujettissement– produzieren, kritisch untersucht. Die Untersuchung zeigt wie Salsa in der Praxis als soziokulturell-hybridisierendes Dispositiv funktioniert und somit Alternativen zu den bestehenden Politiken zum Zusammenleben der Kulturen in den globalisierten Gesellschaften bietet. Das Buch ist ein Plädoyer für die Anerkennung der Translokation und des transkulturellen Nomadismus als fruchtbare positive Instanzen der Identitätsbildung. In unserer sich immer stärker als interkulturell bzw. transkulturell gestaltenden globalisierten Welt wird die Frage nach der Identität paradoxerweise immer wichtiger. Die zu findenden Antworten werden Konsequenzen für das politische und soziale Zusammenleben der Menschen haben. Hier kann der philosophische Diskurs über seine akademische Bedeutung hinaus im konkreten Leben Wege andeuten, wie den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts begegnet werden kann.

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2012

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