Wer zog die Drähte?
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Wer zog die Drähte? Diese Frage verbirgt sich anscheinend hinter jeder Verschwörungstheorie. Sie will bestimmten Ereignissen einen planenden Geist zuschreiben, ihr Auftreten als absichtlich herbeigeführt darstellen. Bisher hat sich die Forschung vor allem mit Texten beschäftigt. Dabei sind Verschwörungstheorien multimediale Ereignisse. Ihr Erfolg ergibt sich nicht nur aus deren materiellem Inhalt, sondern auch aus der medialen Vermittlung. Bilder scheinen dabei eine nicht unerhebliche Rolle zu spielen. Sie werfen die Frage auf, ob eine Visualisierung wie die der Drähte ziehenden Hand einen Eigenwert besitzt oder nicht doch nur im Zusammenspiel mit einem Text funktioniert? Eignen sich Bilder also zur Vermittlung verschwörungstheoretischer Botschaften? Der aus einem studentischen Projekt hervorgegangene Band untersucht dies anhand fünf historischer Beispiele. Zwei Kapitel - die Protokolle der Weisen von Zion und der „jüdische Bolschewismus“ - befassen sich mit antisemitischen Verschwörungstheorien. Drei Kapitel setzen sich mit verschwörungstheoretischen Hoch-Zeiten auseinander. Sie behandeln die Sowjetunion unter Stalin sowie die Anfänge des Kalten Krieges - systemübergreifend und in ostmitteleuropäischer Perspektive am Beispiel des Amikäfers.