Blockupy
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Vom 16. bis 19. Mai 2012 befand sich Frankfurt im Ausnahmezustand. Für diese vier Tage hatte das Blockupy-Bündnis zu Protesten gegen das Krisenregime der Europäischen Union aufgerufen. Die Proteste sollten mitten ins Frankfurter Bankenviertel getragen werden. Demonstrieren, okkupieren, blockieren – der öffentliche Raum sollte an diesen Tagen denen gehören, die ein solidarisches Zeichen setzen und sich zu Alternativen zur autoritären Verarmungspolitik der Troika austauschen wollten. Doch aus einem großen Teil der Pläne wurde nichts; die Stadt Frankfurt und das Land Hessen zeichneten ein Bedrohungsszenario, das nahezu jede Maßnahme im Vorfeld rechtfertigen sollte. So war AktivistInnen wie AnwohnerInnen gleichermaßen konfrontiert mit einer polizeistaatlich anmutenden Situation, Grundrechte standen dieser Tage nicht hoch im Kurs in Frankfurt. In diesem reich bebilderten Band finden sich neben einer Chronologie der vier Blockupy-Tage Beiträge aus Organisationen, die sich in diesem Bündnis zusammenfanden. Aus ihren – zum Teil sehr unterschiedlichen – Blickwinkeln nähern sie sich einer Einschätzung der Rolle, die Blockupy in der europäischen Bewegung zukam und weiterhin zukommt. Trotz aller nüchternen inhaltlichen Auseinandersetzung ist der Band emotional geraten; die Schrecken der allgegenwärtigen Polizeipräsenz, die Atmosphäre der Willkür, das Moment der Hilflosigkeit, aber auch kleine und große Siege, überraschend fröhliche Augenblicke und die Stärke der großartigen Abschlussdemonstration – alle Höhen und Tiefen dieser Tage sind in diesem Buch zu finden.