Es ist jetzt das 4. Buch, dass ich von Niklas Frank lese und wie nach jedem, bin ich auch dieses Mal betroffen. Schonungslos beschreibt er die Situation zwischen seinem Bruder Norman und ihm. Schonungslos zu ihm, genauso schonungslos zu sich selbst. Als würde er wissen, dass nicht mehr viel Zeit bleibt, um zu ihm, seinem Lieblingsbruder, doch noch durchzudringen. Wenigstens das eine oder andere Mal .... Meiner Meinung nach eines seiner bis jetzt besten Bücher!
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- 316 Seiten
- 12 Lesestunden
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Ein mörderischer Dialog unter Brüdern als deutsche Sezierstunde: erschütternd, schonungslos, abgründig. Normans verzweifelte Liebe zum Vater Hans Frank, Hitlers Generalgouverneur in Polen, der in Nürnberg hingerichtet worden ist, lässt seinen Bruder Niklas nicht los. Sie ringen um die Wahrheit von Gefühlen, die Macht der Verdrängung und die Frage: Wie überlebe ich es, das Kind des „Schlächters von Polen“ zu sein? Nach Büchern gegen seinen Vater und seine Mutter gelingt Niklas Frank nun ein düsteres doku-mentarisches Kammerspiel über seinen alkoholkranken Lieblingsbruder, über sich und über ihr Verhältnis zum Vater. Der eine verteidigt ihn trotz Scham und Schmerz, der andere verachtet und hasst ihn. Tief dringt Niklas in Normans Seelenleben und Erinnerungen ein, martert ihn mit Briefen der Familie und Dokumenten, die er ein Leben lang gesammelt hat. Unnachgiebig zerlegt er Normans widersprüchliche Wahrheiten und verzweifelte Abwehrkämpfe um sein Bild des Vaters. Ein bislang einzigartiger Versuch, den Massenmord an den Juden als familiäres Erbe zu verarbeiten.
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Bruder Norman!, Niklas Frank
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- Erscheinungsdatum
- 2013
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