Die Wannsee-Konferenz am 20. Januar 1942
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Mit der Wannsee-Konferenz wurde der gesamte deutsche Staatsapparat zum Mitwisser und Mittäter bei der Ermordung der europäischen Juden. Der bereits stattfindende Massenmord wurde zum systematischen Völkermord. Das Buch bündelt den aktuellen Forschungsstand zur Geschichte der Konferenz und zeigt die Kontroversen um ihre Deutung auf. Auf Einladung des Chefs der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdiensts, Reinhard Heydrich, fand am 20. Januar 1942 im Gästehaus am Großen Wannsee eine etwa 90 Minuten dauernde Besprechung von Vertretern der SS, der NSDAP und mehrerer Reichsministerien statt. Der einzige Tagesordnungspunkt der „Besprechung mit anschließendem Frühstück“ war die „Endlösung der Judenfrage“. An keiner zweiten Sitzung nahmen ähnlich hochrangige Vertreter teil, und an keinem weiteren Treffen oberster Reichsbehörden wurde die Strategie des Holocaust noch einmal so offen ausgesprochen. Doch die Staatssekretär-Besprechung ist in ihrer Interpretation umstritten: Verbirgt sich in dem überlieferten Protokoll noch die Zwangsarbeit der Juden im deutschen Machtbereich als Alternative zum sofortigen Tod? Waren die Interessen von Ministerien und Behörden nicht zu verschieden, um die Kompetenzhoheit der SS und Polizei über die „Endlösung“ in allen Fragen zu akzeptieren? Das Konferenzprotokoll als schriftliche Quelle und seine Überlieferung, die Interpretation seiner bürokratischen Sprache, die Interessen der Konferenzteilnehmer, aber auch die Kontextualisierung in Geschichtsschreibung, Erinnerungskultur und Pädagogik werden in diesem Buch analysiert. Alle wichtigen Dokumente zur Konferenz und ihrem Umfeld sowie Eichmanns zahlreiche Äußerungen hierzu in Argentinien und Israel sind als Faksimilie oder in Abschrift wiedergegeben.