Unter Soldaten und Agitatoren
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Mit kriminalistischer Sorgfalt rekonstruiert Othmar Plöckinger erstmals detailliert, wie aus dem Kriegsheimkehrer Adolf Hitler der Parteiführer der NSDAP und ein radikaler Antisemit wurde. Die Auflösung des alten Weltkriegsheeres nach der Niederlage 1918 und der gleichzeitige Aufbau der neuen Reichswehr führten zu Konflikten innerhalb des Militärs. Die unübersichtliche Situation eröffnete einfachen Soldaten wie Adolf Hitler große Handlungsspielräume. Die revolutionären Ereignisse trugen dazu ebenso bei wie die vom Militär geduldeten und geförderten völkisch-radikalen Bewegungen - darunter die Deutsche Arbeiterpartei - die zukünftige NSDAP. Auf breiter Quellenbasis schildert das Buch Hitlers Wechsel vom Militär zur Politik, korrigiert verbreitete Annahmen und analysiert die antisemitischen und antibolschewistischen Einflüsse auf ihn. Das Buch führt die Leser in die unruhige Szenerie Münchens, die in jenen Jahren von Kriegserfahrung, Revolution und rechtsgerichteter Gewalt geprägt war. So wird das gesellschaftliche und politische Milieu lebendig, in dem sich Hitler damals bewegte. Bis in die Vortragsthemen rechtsnationaler Agitatoren und bis zum Lesestoff, den die Truppenbibliotheken bereitstellten, trägt der Autor die Mosaiksteine zusammen, aus denen sich ein genaues Bild des ideologischen Nährbodens ergibt, auf dem sich Hitlers Weltanschauung formierte. Der Antisemitismus spielte darin schon frühzeitig eine zentrale Rolle.