Ekstatisches Erleben
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Der »andere Zustand« hat Leser und Forscher seit jeher fasziniert, nicht von ungefähr zählen die geschwisterlichen Gespräche im Zweiten Buch des »Mann ohne Eigenschaften« zu den eindrücklichsten Passagen der Klassischen Moderne. Harald Gschwandtner fragt nach den Spuren traditioneller Mystik in Musils vielstimmigem Konzept des »anderen Zustands« und richtet den Blick stärker als bisher auch auf den »Nachlaß zu Lebzeiten«. Er nähert sich Musils »Neomystik« mithilfe von sieben aspektgeleiteten Lektüredurchgängen, die diese in Bezug zu verschiedenen diskursiven Feldern stellen (Religion, Krieg, Ordnung, Glück etc.). Die Rück griffe auf das metaphorische Reservoir der Mystik werden dabei als dezidiert modernes poetisches Projekt verstehbar, das in ständigem Bezug zu Musils vielzitiertem Pensum steht, Beiträge zur »geistigen Bewältigung der Welt« liefern zu wollen.