Einfach himmlisch!
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Die Konstanzerin Marie Ellenrieder (1791–1863) zählt zu den bedeutendsten Malerinnen des 19. Jahrhunderts. Selbstbewusst und erfolgreich schlug sie einen für ihre Zeit ungewöhnlichen Lebensweg ein: Nach Anfängen als Miniaturmalerin wurde sie 1813 als erste Frau zum Studium an der Münchner Kunstakademie zugelassen. Innerhalb kurzer Zeit avancierte sie zu einer gefragten Portraitistin. Ihre ausdrucksstarken Bildnisse von Bürgerlichen und Adligen, von Männern, Frauen und Kindern faszinieren durch die Frische der Auffassung und ihre psychologische Durchdringung. Auch im Genre der religiösen Kunst leistete Marie Ellenrieder Pionierarbeit: Ihre Altarbilder für die Kirche in Ichenheim/Ortenau von 1822 sind die ersten einer deutschen Künstlerin für eine katholische Kirche. Eine Italienreise 1822–1824 brachte Marie Ellenrieder in Kontakt mit dem in Rom wirkenden deutschen Künstlerkreis der Nazarener. In deren Schaffen und Lebensstil fand die Malerin verwirklicht, wonach sie selbst strebte: Die Verbindung von Leben, Glauben und Kunst. 1827 verlieh der Badische Kunstverein Marie Ellenrieder als erster Frau die Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft; 1829 ernannte sie Großherzog Ludwig zur badischen Hofmalerin. Hoch verehrt starb die Künstlerin 1863 in Konstanz.