Einblicke in kollaborative Lernprozesse
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Nach dem aktuellen Forschungsstand stellt die Reflexion eigener Vorstellungen im naturwissenschaftlichen Unterricht eine wichtige Komponente im Lernprozess dar. Die vorliegende Arbeit liefert einen Beitrag zu diesem Thema, indem kollaborative Reflexionsprozesse mit verschiedenen Strukturierungshilfen (Concept Mapping vs. Lernbegleitbogen) erprobt werden. Ziel ist es, zu konkretisieren, welche Faktoren den Erfolg einer Reflexion in Abhängigkeit von der Strukturierungshilfe beeinflussen. Dazu wird nach einem qualitativen Fallstudiendesign eine Klärung der individuellen Prozesse der kollaborativen Zusammenarbeit unter Berücksichtigung weiterer Faktoren wie z. B. der Einstiegsvoraussetzung, Lernleistung und Motivation vorgenommen. Die Ergebnisse machen deutlich, dass, bedingt durch die beiden Strukturierungshilfen, eine unterschiedliche Art der Zusammenarbeit und der Kommunikation während der progressiven Reflexion auftritt. So ist die Reflexion der Concept-Mapping-Gruppen geprägt durch einen intensiven Einbezug von Concept-Map-Elementen in die gemeinsamen Üerarbeitungsprozesse, während die Externalisierungen innerhalb der Lernbegleitbögen weniger stark als Grundlage für eine gemeinsame Wissenskonstruktion genutzt werden. Zurückführen lassen sich die Erkenntnisse auf unterschiedliche Ausprägungen verbaler und insbesondere non-verbaler Interaktionen in Abhängigkeit von der Strukturierungshilfe.