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Welfische Klosterpolitik im 16. Jahrhundert

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Die Literatur zum evangelischen Klosterwesen in Niedersachsen erweckt vielfach einen Anschein von Einzigartigkeit. Bei genauerer Betrachtung steht dies im Gegensatz zur historischen Entwicklung der welfischen Klöster seit der Reformation. Die Ursprünge jener lutherischen Umwandlung ehemals altgläubiger Klöster sind vielmehr in einem ausgeprägten Transfer reformatorischen Gedankengutes innerhalb eines weitverzweigten reichsweiten Fürstennetzwerkes zu suchen. Die Ideen zur Neubestimmung des Stiftungszweckes der Klostergüter, ohne die ein lutherisches Klosterleben jeglicher Legitimation entbehrt hätte, entsprangen nicht einem genialen Geist welfischer Fürsten, sondern der intensiven Auseinandersetzung mit der Klosterfrage durch evangelische Reformatoren wie Johannes Brenz oder Johannes Bugenhagen. Indem zunächst die Fürsten der mittel- und süddeutschen Territorien jene kreativen Köpfe förderten und in einer wahren Reformatorenwanderung an die Höfe dynastisch verbundener Landesherren entsandten, reiften deren Ideen zu komplexen Gesetzeswerken, die letztlich auch die Ausweitung territorialer Machtbefugnisse der Fürsten im Zuge der Konfessionalisierung vorantrieben.

Buchvariante

2012, hardcover

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