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Textherrschaft

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Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Rolle des Opfers, der Heldin und der Täterin in Literatur und Film. Es handelt sich dabei um geschlechtlich codierte, diskursiv hergestellte und daher historisch variable Rollen, deren Definition untrennbar verbunden ist mit dem Diskurs der Herrschaft. Alle drei können als Subjektpositionen im Diskurs beschrieben werden, ihre Verortung lässt Rückschlüsse auf das dahinterstehende Herrschaftssystem zu. Es reicht jedoch nicht, diegetische und nicht-diegetische Herrschaftsdiskurse abzugleichen, sondern der Text selbst muss als Herrschaftsdiskurs analysiert werden, der zwischen diese beiden Ebenen geschaltet ist. Hier herrschen eigene Regeln, die über den Begriff der Textherrschaft erschlossen werden sollen. Anhand der Verortung der narrativen Trias von Täterschaft, Opfer und Heldentum im Diskurs, lassen sich die Linien eines fiktiven Herrschaftssystems nachzeichnen. Diese fiktionale normative Ordnung ist wiederum angesiedelt im Textdiskurs, der sich abermals als System herrschaftlicher Operationen beschreibbar zeigt. Nur eine davon ist die Intention des Autors. Über die Analyse der Textherrschaft lässt sich feststellen, ob die Bewertung einer literarischen Figur, als einer bestimmten Rolle entsprechend, sich aus dem Text selbst ergibt oder ob es sich um Zuschreibungen von außen handelt, die das Werteverständnis des Lesers spiegeln und nicht jenes des im Text als Norm fungierenden Systems.

Buchvariante

2013, paperback

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