Objectivity after Kant
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The constraint is the possibility - this was the idea behind a conference that took place in Gent (Belgium) in 2010, under the title „Yes we Kant! Critical reflections on objectivity,“ and where many of the papers included in this volume were first presented. The questions addressed there all regarded the nature and meaning of objectivity, and how and whether Immanuel Kant’s theory of constitution can still prove relevant to such philosophical concerns. This involves, of course, careful exegesis of Kant’s works, but as the Prussian sage himself recognized: it is the spirit, and not the letter of a philosopher’s oeuvre that one should seek to grasp. This volume, then, seeks to explore to what extent the idea that the constraint is the possibility captures the spirit of transcendental philosophy. In the Critique of Pure Reason, this idea finds expression in the metaphor of the dove, who regrets that air resistance keeps him from flying ever higher, but forgets that it is this same resistance that keeps him aloft. In much the same way, the limitations and constraints on knowledge may be the very conditions of possibility for objectivity, and not the reasons for its impossibility. Der Zwang ist die Möglichkeit – diese Idee lag einer Tagung zugrunde, die 2010 in Gent (Belgien) unter dem Titel „Yes we Kant! Kritische Reflexionen über Objektivität“ stattfand und bei der viele der im vorliegenden Band publizierten Referate vorgetragen wurden. Alle dort behandelten Probleme betrafen das Wesen und die Bedeutung von Objektivität und die Frage, wie und ob Immanuel Kants Theorie der Konstitution sich für solche philosophischen Belange noch als relevant erweisen kann. Das schließt natürlich eine sorgfältige Interpretation der Werke Kants ein, aber, wie der preußische Gelehrte selbst bemerkte: den Geist, nicht den Buchstaben des Œuvres eines Philosophen sollte man versuchen zu begreifen. Der vorliegende Band versucht dann zu erkunden, in welchem Maße die Idee, dass der Zwang die Möglichkeit ist, den Geist der Transzendentalphilosophie trifft. In der Kritik der Reinen Vernunft wird diese Idee durch die Metapher von der Taube ausgedrückt, die beklagt, dass der Luftwiderstand sie daran hindert, immer höher zu fliegen, dabei aber vergisst, dass eben dieser Luftwiderstand sie in der Höhe hält. Genauso können die Grenzen und Zwänge, denen das Wissen unterworfen ist, gerade die Bedingungen der Möglichkeit von Objektivität sein, und nicht die Gründe für ihre Unmöglichkeit.