Beziehungsweise
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Friedrich Spielhagen wurde 1829 in Magdeburg geboren. Von 1884 bis zu seinem Tod 1911 lebte er als freier Schriftsteller in Berlin. Er schrieb Gedichte und Dramen, wurde aber vor allem durch seine epischen Werke und theoretischen Schriften bekannt. Von Beginn der 1860er Jahre bis in die 1880er Jahre war Spielhagen einer der erfolgreichsten Autoren seiner Zeit. Dennoch ist er an den Rand des modernen Forschungsinteresses geraten. Die vorliegende Untersuchung soll zu einem besseren Verständnis eines Autors beitragen, dessen literarisches Konzept allzu oft missverstanden wurde. Dem Erfahrungsbereich der Familie kommt – nicht nur bei Spielhagen – zentrale Bedeutung bei der Suche nach individuellen Sinnmodellen zu. Kaum ein anderer Bereich wirkt so früh und nachhaltig auf das Individuum ein, ist so emotional besetzt und wird immer wieder als Grundlage der Gesellschaft und des Staates betrachtet. Anhand ausgewählter Werke werden exemplarische Modelle familialer Beziehungen aufgezeigt, wobei die Realsituation im 19. Jahrhundert ausführlich auf der Basis der modernen Familienforschung dargelegt und bei der Interpretation der Werke immer wieder als Vergleichsebene herangezogen wird.