Lernprozesse vielfältig gestalten
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Der Begriff des selbstregulierten Handelns und Lernens ist in der Psychologie schon seit über dreissig Jahren ein immer wieder aufflammendes Forschungsthema und erlebt gerade im Moment wieder eine Renaissance. Erhebungen über die Güte des deutschen Schulsystems, über die Bedeutung des lebenslangen Lernens und auch der Gedanke der gesunden und individuellen Entwicklung spiegeln sich in dieser Strömung wieder. Bereiten das bestehende Lehr- und Lernverständnis und die daraus resultierende Praxis auf die immer stärker formulierte Anforderung, selbstständig komplexe Handlungen zu gestalten, vor? Wie können die zahlreichen Erkenntnisse aus der Psychologie und ihren Nachbardisziplinen in Lehr- Lernsituationen so übertragen werden, dass die Selbstregulationskompetenz der Lernenden tatsächlich gesteigert werden kann? Und wie lässt sich dieser Prozess so systematisieren, dass er nicht nur im Rahmen eines alleinstehenden Trainings gestaltet werden kann? Welche Impulse werden noch benötigt, um die stark kognitiv geprägten psychologischen Ansätze zu ergänzen und die Vielfältigkeit des Lernens abzubilden? Diesen Fragen der Übertragbarkeit von Theorien des selbstregulierten Lernens auf die pädagogische Praxis mit erwachsenen Lernern folgend, entstand diese Studie. Die Studie zeigt, dass eine Übertragung des Kölner Handlungskreismodells als struktureller Aufbau von Lehr-Lernsituationen erfolgreich war. Die interdisziplinäre Perspektive auf theoretischer Ebene und auch auf die Gestaltung der Seminare ermöglichte es, ein ganzheitliches Bild des selbstregulierten Lernprozesses zu zeichnen. Wie die aufgezeigten Gelingensbedingungen interpretiert und künftig weiter untersucht werden können, wird abschliessend diskutiert.