Schule und Unterricht adaptiv gestalten: Fördermöglichkeiten für benachteiligte Kinder und Jugendliche
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Der Anspruch aller Schülerinnen und Schüler auf individuelle Förderung hat seit einigen Jahren Eingang in Gesetze und Erlasse der meisten Bundesländer gefunden. Zugespitzt wird diese Anforderung durch die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen, die seit 2009 auch für Deutschland gilt und insbesondere eine inklusive Beschulung von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf verlangt. Das zentrale Anliegen: Schule und Unterricht sollen unterschiedlichen Lernbedürfnissen und -voraussetzungen junger Menschen Rechnung tragen, ohne jemanden auszugrenzen. Die offene Frage: Kann es gelingen, in ihren schulischen Entwicklungsmöglichkeiten bislang begrenzte oder benachteiligte Schülerinnen und Schüler in inklusiven und damit höchst heterogenen Lerngruppen angemessen zu fördern? Zur Leitkategorie für gelungenen Umgang mit Heterogenität scheint sich der Begriff „Adaptivität“ zu entwickeln. Am Beispiel der Frage nach Fördermöglichkeiten für benachteiligte Kinder und Jugendliche sollen Ansätze einer adaptiven Gestaltung von Schule und Unterricht geprüft und inhaltlich gefüllt werden. Der Themenband reflektiert aus empirischer und normativer Sicht die Frage, welche Schülergruppen als Benachteiligte besondere Aufmerksamkeit benötigen. Er stellt Ansätze der Förderung dar, die in der Schulpraxis bereits erprobt werden. Er sichtet kritisch schulische und unterrichtliche Möglichkeiten, „Problemkindern“ gerecht zu werden, und stellt Überlegungen an, welche Veränderungen in Schulorganisation, Schulstruktur und Unterricht helfen könnten, diese zu optimieren. Mit Beiträgen von Helga Boldt, Wilfried Bos, Benjamin Euen, Sabine Gruehn, Marianne Heimbach-Steins, Burkhard Jungkamp, Bernd Knorreck, Karl Köster, William Middendorf, Andrea Müting, Markus Niehaus, Reinhard Stähling, Stephanus Stritzke, Irmela Tarelli, Heike Wendt und Ariane S. Willems.