Gunther Ipsen in Leipzig
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Diese Studie widmet sich der Aufarbeitung der «Deutschen Soziologie», die während der 1920er Jahre innerhalb völkisch-nationalistischer Kreise interdisziplinär entwickelt wurde. Der Zugang erfolgt über die biographische Annäherung an einen der Hauptakteure, den Leipziger Soziologen Gunther Ipsen. Sein Werdegang vom Frontkämpfer zum Vordenker der NS-Agrarsoziologie wird vor dem gesellschaftlichen Hintergrund der Weimarer Republik analysiert. Ipsens interdisziplinäre Theoriebildung diente der praktisch-politischen Zielsetzung eines autarken «Großdeutschlands»: Er stellte «ganzheitliche», deutsche Wissenschaft einer «zersetzenden», «westlichen» Empirie gegenüber und legte damit Grundlagen für spätere Pläne zur ethnischen «Neuordnung Europas». Diese Arbeit wurde 2012 mit dem Förderpreis Agrargeschichte ausgezeichnet.