Das Unbehagen an der Entzauberung
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Warum sind wir – dem Selbstverständnis nach aufgeklärte, gebildete und rationale Bürger – nach wie vor so anfällig für irrationale, vorrationale oder gar abergläubische Weltdeutungen? In dieser Arbeit nimmt der Autor eine Beurteilung des gegenwärtigen Standes des „Prozesses der Entzauberung“ in den westlichen Gesellschaften vor. Welcher Art sind die Faktoren, die einer Ausweitung der Entzauberung in der Vergangenheit im Wege standen und teilweise nach wie vor mit überraschender Hartnäckigkeit Widerstand leisten und welche Faktoren haben den Prozess der Entzauberung vorangetrieben? Zentraler Bestandteil der Untersuchung ist die Analyse der Affinitäten und Mechanismen, welche uns auch heute noch zu animistisch-magischen Weltdeutungen verleiten. Evolutions- und stammensgeschichtliche, psychologische und sozio-kulturelle Analysen erschließen so ein Bild andauernden Widerstandes gegenüber dem Prozess der Entzauberung. Der Blick auf die Verhältnisse der Entzauberung zu Technik, Wissenschaft und Bildung macht deutlich, dass die Hoffnung auf einen Automatismus fortschreitender Aufklärung und Rationalität haltlos ist. Zugleich stellt sich aber auch die Frage, worin der Wert fortschreitender Entzauberung überhaupt zu sehen ist und bei wem die Definitionsmacht in diesem Ringen liegt.