Kohortenschicksale in Deutschland
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„Kriegsgeneration“, „Skeptische Generation“, „Flakhelfer-Generation“, „Generation der Kriegskinder“, all dies sind Zuschreibungen für Mitglieder der hier betrachteten Geburtskohorten der Jahrgänge 1919 - 1921, 1929 - 1931 und 1939 - 1941. Doch in welchem Zusammenhang stehen diese? Und lässt sich überhaupt ein allgemeiner Zusammenhang für alle betrachteten Geburtskohorten herstellen? Mithilfe des statistischen Verfahrens der Sequenzanalyse werden kohortentypische Lebensverläufe isoliert und mit denen anderer Jahrgänge verglichen. Die Gleichartigkeit bzw. Ungleichartigkeit der Lebensverläufe und die daraus abgeleiteten Generationszusammenhänge stehen insofern für die Umsetzung des hier entwickelten Konzepts des „Gemeinsam Gelebten“. Zusammengefasst in einem Vier-Stufen-Modell, bezieht sich dieses analytische Vorgehen nicht auf kulturell bedingte Weitergabeprozesse, sondern auf quantitativ abgeleitete Klassifizierungsmuster. Deren Maß an Verbundenheit definiert sich neben statistischen Größen auch über ein zentrales Ereignis, in diesem Fall das des Zweiten Weltkriegs. Dieses aus historischer Sicht zeitlich gleiche Ereignis schlägt sich zu biographisch unterschiedlichen Phasen im Lebenslauf der einzelnen Kohortenmitglieder nieder. In Anlehnung an Werner Pinders „Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen“ erklärt sich dann letzten Endes die Generationszugehörigkeit über die Schicksalhaftigkeit des Geburtszeitpunktes. Dahingehend determinieren die Kriegsumstände auch die Generationszugehörigkeit, wobei sich hier wiederum kein einheitliches Muster ergibt. Infolgedessen kann kein pauschaler Generationenbegriff für die hier untersuchten Kohorten herangezogen werden. Wie schwer die Unterschiede wiegen und wie stark sich die einzelnen Kohorten voneinander abgrenzen, ist das zentrale Ergebnis dieser Analyse.