Bedrohung, Hoffnung, Skepsis
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Vier Tagebücher geben neue Einblicke in Politik und Alltag des Jahres 1933. Die NS-Machtübernahme am 30. Januar 1933 gehört auch 80 Jahre danach zu den weithin bekannten historischen Zäsuren des 20. Jahrhunderts. Dennoch ist immer noch wenig über unmittelbare Eindrücke und Reaktionen der Zeitgenossen gerade im ersten Jahr der NS-Herrschaft bekannt. Begriffen die Menschen die damaligen Ereignisse als einen tiefgreifenden Einschnitt im politischen und in ihrem persönlichen Leben? Welche Veränderungen im gesellschaftlichen und politischen Alltag nahmen sie wahr? Wie gingen sie mit den Ansprüchen und Anforderungen um, die das neue Regime schon bald an sie stellte? Ein Blick in die Tagebücher der Lehrerin Louise Solmitz, des jüdischen Rechtsanwalts Kurt F. Rosenberg, des Bankiers Cornelius Freiherr von Berenberg-Goßler und des Archivars Nikolaus Sieveking offenbart ein breites Spektrum an Grundhaltungen, Verhaltensweisen, Wahrnehmungen und Meinungen. Abhängig von den jeweiligen politischen Präferenzen der vier Tagebuchschreiber aus Hamburg, ihrer sozialen Herkunft und nicht zuletzt ihrem vom NS-Regime definierten »rassischen« Status, eröffnet sich heutigen Leserinnen und Lesern ein genauer Blick auf die Frühzeit des NS-Regimes und den Alltag des Jahres 1933.