Sieg! Heil?
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In den 1930er Jahren waren Weltkriegsfilme Kassenschlager. Dass dieses Genre jedoch gezielt zur Untermauerung revisionistischer Tendenzen sowie zur Kriegspropaganda eingesetzt wurde, zeigt die neue Studie „Sieg! Heil?“. Mit Beginn des Tonfilms fluteten Kriegsfilme die Kinos, die versuchten, das Massensterben des Ersten Weltkriegs zu visualisieren. Während die Filme, die sich einer pazifistischen Tendenz nicht verschlossen, gut erforscht sind, waren die Filme des nationalkonservativen Spektrums bisher nicht Gegenstand der Forschung, obwohl ihr Einfluss auf die Wahrnehmung des Krieges und die daraus abzuleitenden Konsequenzen für die Weimarer Republik unbestritten sind. Die Analyse zeigt, wie sich der Wunsch nach Vergeltung für den verlorenen Ersten Weltkrieg in diesen Filmen artikulierte. Wenn auch noch teilweise verbrämt, forderten die Filme einen neuen Krieg. Nach 1933 brach diese Tradition jedoch nicht ab, sondern wurde fortgeführt und nun gezielt zur direkten kriegsvorbereitenden Propaganda eingesetzt. Auch abseits dieser Verwendung waren Weltkriegsfilme in den Kinos weiterhin Kassenschlager. Die Filme der NS-Zeit konnten nun offen thematisieren, was weite Teile der Bevölkerung schon in der Weimarer Republik dachten: Der Krieg ging nicht verloren, er war nur noch nicht beendet. Und die Konsequenz aus dem letzten Gefecht musste sein: noch größere Opferbereitschaft und Härte.