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Frankfurt am Main als jüdisches Migrationsziel zu Beginn der Frühen Neuzeit

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Die Frankfurter Judenschaft – eine alte Gemeinde mit langer Tradition – entwickelte sich seit dem Mittelalter zu einem der wichtigsten Zentren jüdischen Lebens nördlich der Alpen. Die vorliegende Studie geht der jüdischen Ein- und Auswanderung in der Reichs- und Messestadt zu Beginn der Frühen Neuzeit nach. Dabei werden Ursachen und Motive des jüdischen Zu- und Abzugs im Zeitraum zwischen der Ghettoisierung der religiösen Minderheit 1462 und ihrer Vertreibung im Jahre 1614 untersucht. Die Arbeit widmet sich zugleich dem Leben in der Frankfurter Judengasse. Zum einen werden die wirtschaftlichen Aktivitäten der Frankfurter Juden vorgestellt, zum anderen ihre Gemeindeorganisation, die sich vor allem in Krisenzeiten als handlungsfähig erwies. Dabei spannt sich der Bogen von der Einrichtung der Judengasse (1462) über die Pfefferkorn- Affäre (1509), die Vertreibungspläne zu Beginn des 16. Jahrhunderts, den Zünfteaufstand im Zuge der Reformation und die Gefahren nach der Rabbinerkonferenz (1603) bis hin zum Fettmilchaufstand (1612 bis 1614). Schließlich werden die Wahrnehmung der Juden in der christlichen Umwelt sowie die damit verbundene rechtliche Stellung und die wirtschaftlichen Beziehungen untersucht. Das Verhalten der einheimischen Bevölkerung, des Frankfurter Rates und des Kaisers zur Judenschaft schwankte zwischen Ausgrenzung, Vertreibungsplänen, Duldung und Unterstützung. Die jüdische Einwanderung wurde vom Stadtregiment nicht aktiv gefördert, aber geduldet. Im Ergebnis begünstigten die rechtlichen, wirtschaftlichen sowie sozialen Bedingungen und Entwicklungen die Niederlassung von Juden in der Gasse. Ein Indiz hierfür ist, dass es kaum einen jüdischen Abzug zu Beginn der Frühen Neuzeit gab. Die Untersuchung stützt sich auf die umfangreichen Akten- und Quellenbestände des Frankfurter Instituts für Stadtgeschichte, die teilweise noch nicht durch die Forschung erschlossen wurden. Auf einer beiliegenden CD steht der Inhalt des Buches als PDF-Datei zur Verfügung, wodurch insbesondere das in zahlreichen Tabellen enthaltene Namenmaterial recherchiert werden kann.

Buchvariante

2013, hardcover

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