Wege und Irrwege
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Adam Nagelbach kam 1918 im rumäniendeutschen Banat zur Welt. Bereits seit frühester Kindheit war er durch eine Lähmung der rechten Gesichthälfte gezeichnet. Er wuchs in dem traditionellen Bauerndorf Liebling auf und besuchte das Lyceum im siebenbürgischen Hermannstadt. Aus einer Welt stammend, in der über Generationen an einem Kanon von Ritualen und Gebräuchen festgehalten wurde, erlebte er als junger Mensch die tiefgreifenden Umwälzungen der Kriegs- und Nachkriegszeit. Aus jugendlichem Übermut, nach einer Zukunftsperspektive suchend und anfangs von den Erfolgen der Nationalsozialisten auch durchaus beeindruckt, ließ er sich 1939 freiwillig für die 1000 Mann-Aktion der SS werben und kam so nach Deutschland, um dort jedoch wegen seiner Behinderung als untauglich eingestuft zu werden. Nach Jahren als Zivilist in Deutschland folgte dann erneut eine Einberufung durch die SS, diesmal als Zwangsverpflichtung für ein Sanitätsersatzbataillon. Für den Banater begann nun eine Reihe von dramatischen Jahren, in denen es mehr als einmal um sein Leben ging. Doch als er endlich sein Heimaltdorf Liebling wiedersehen durfte, fand er nichts mehr so vor, wie es einmal war. Der Inhalt dieses Buches begrenzt sich nicht nur auf die beschriebene Lebensgeschichte, sondern beschreibt auch das Schicksal einen ganzen Dorfes im Kontext der banatdeutschen Geschichte. Wir erfahren, wie das Dorf Liebling 1786 gegründet wurde, wie es wuchs und erblühte und wie es von seinen Einwohnern nach dem Ende des 2. Weltkrieges wieder verlassen werden musste. Was uns Lieblinger eint, ist nicht zuletzt das schmerzliche Erlebnis, wie eine Heimat innerhalb weniger Generationen entstehen, erblühen und wieder untergehen kann.
Parameter
- ISBN
- 9783869918808