Katholiken in der DDR
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In der vorliegenden Studie wird das Thema Katholiken in der DDR behandelt. In den Jahren zwischen 1945 und 1989 gelangte erstmals in der deutschen Geschichte eine kommunistische Regierung an die Macht. Infolge der kommunistischen, marxistisch-leninistischen Ideologie, welche die Existenz Gottes leugnet und somit die Institution Kirche als überflüssig und überholt betrachtet, entwickelte sich in der DDR eine feindliche Rivalität zwischen Kirche und Staat. Diese äußerte sich auf vielfältige Weise in unterschiedlichen Arten von Konflikten. Doch obwohl die katholischen Christen in der DDR eine absolute Minorität darstellten, gewann die katholische Kirche in diesem Konflikt an politischer Bedeutung. Neben der Ausarbeitung wissenschaftlich fundierter Quellen zu diesem Thema, stellen die von der Autorin gesammelten, empirischen Daten die eigentliche Basis der Arbeit dar, da sich die grundlegende Fragestellung auf die Bedingungen und Lebensweisen der Katholiken in der DDR selbst bezieht. Dazu wurden von der Autorin eine Reihe persönlicher Interviews mit Zeitzeugen verschiedener Altersgruppen durchgeführt, die einen konkreten Einblick in das private Leben der Katholiken in der DDR ermöglichen. Nach dem Prinzip der Oral History in Bezug auf Alltagsgeschichte wurden die Interviews als qualitative bzw. narrative Befragungen mit viel Freiraum für die Interviewpartner hinsichtlich individueller Assoziationen und Exkurse durchgeführt. Die Übersicht bezieht sich auf größere Themengebiete wie z. B. das Leben in der Familie, die religiöse Sozialisation, Frömmigkeit sowie selbstverständlich die persönlichen Erfahrungen und Empfindungen gegenüber der sozialistischen DDR. Die durchgeführten Befragungen wurden vollständig mittels eines Tonbandgerätes aufgezeichnet und anschließend verschriftlicht. Bei der Auswahl der Interviewpartner wurden in erster Linie die Bewohner des Landkreises Eichsfeld im Norden Thüringens berücksichtigt. Diese Entscheidung beruht auf der besonderen historischen Entwicklung dieser Region. Zum einen soll der Blick auf den dortigen Katholizismus und der bis heute existierenden, dortigen Diasporasituation gelenkt werden. Zum anderen war das so genannte „Schwarze Eichsfeld“ der größte zusammenhängende katholisch geprägte Landstrich der DDR, der überdies teilweise im Grenzgebiet gelegen war.