Theorie als Brücke zur Praxis
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Mit den hier erstmals gesammelt publizierten musiktheoretischen Aufsätzen aus den Jahren 1947 bis 2010 zieht Hellmut Federhofer die Summe seiner über 60 Jahre laufenden Studien zu einem weiten Bereich der Geschichte der Musiktheorie. Der historische Rahmen der Autoren, mit denen sich Federhofer in seiner scharfsinnigen und kritisch differenzierenden Weise auseinandersetzt, reicht von Marco Scacchi bis Theodor W. Adorno; die meist besprochenen sind Christoph Bernhard, Johann Joseph Fux und Heinrich Schenker. Dabei legt Federhofer nicht nur in überzeugender Weise Gemeinsamkeiten und wechselseitige Befruchtungen zwischen dem mitteldeutschen und dem österreichisch/süddeutschen Raum im 17. und 18. Jahrhundert dar. Er stellt auch ausführliche Untersuchungen zum Verhältnis von Klanggestaltung/Harmonik und Stimmführung im mehrstimmigen Satz an, insbesondere in Werken von C. Monteverdi und J. S. Bach. Perspektivenreich und am Gegenstand musikalischer Kompositionen selbst argumentierend tritt Federhofer dabei für die Lehre Heinrich Schenkers ein und macht klar, dass er es ist, der einen prinzipiellen Bezug zwischen Stimmführung und Klanggestaltung, wie er vor Rameau bestand, wiederherstellt und sozusagen eine alte Theorietradition – ohne ein historisches Wissen darum – aufgreift und weiterführt.