Wie viele Sektionen benötigt eine Klinik, um eine effektive Qualitätskontrolle durchführen zu können?
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Die Frage nach der Qualitätssicherung in der Medizin ist nach wie vor ein zentrales Thema unzähliger Publikationen. Extrem sinkende Obduktionszahlen in Deutschland geben vielen Autoren Anlass eine Mindestobduktionsquote von 30% bis 40% aller Verstorbenen zu fordern, um eine Basis für die Gesundheitspolitik, die medizinische Forschung sowie für die Aus-, Fort- und Weiterbildung in Deutschland zu schaffen. In der vorliegenden Arbeit werden retrospektiv 2891 Sterbefälle der Jahre 2000 bis 2009 im Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) untersucht. In diesem Zeitraum werden 1063 Verstorbene obduziert. Die durchschnittliche Obduktionsfrequenz beträgt 37%. Das Sektionsgut wird der gesamten Sterbepopulation gegenübergestellt und anhand der Strukturkriterien Alter, Geschlecht, Verweildauer, klinisches Grundleiden, klinische Todesursache und Sterbezeitpunkt nach Übereinstimmungen gesucht. Des Weiteren wird der Zeitpunkt der Obduktion, der Zeitpunkt der Obduktionsberichterstellung, die interdisziplinäre Interaktion und die Korrelation der klinisch tödlichen Infektionen mit dem Obduktionsgut analysiert. Ziel ist es, ein Abbild der Obduktionsmenge gegenüber dem gesamten Patientenkollektiv des DHZB aufzuzeigen. Auf diese Weise soll die quantitative Analyse der Obduktionshäufigkeit im DHZB die Forderungen der Literatur überprüfen. Die qualitative Analyse der Sektionstätigkeit soll einer krankenhausinternen Qualitätskontrolle entsprechen.