Theaterlernen
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Was sich in Schulen und Hochschulen wie in der Informationsindustrie tagtäglich abspielt, hat eine Schlagseite. Es geht immer wieder darum, der Welt Unbekanntheit und Fremdheit auszutreiben, getreu der Maxime, die Descartes vor vierhundert Jahren dem modernen Menschen ins Stammbuch geschrieben hat- sein Denken und Handeln ziele darauf, ihn zum „maitre et possesseur“, zum Herrn und Besitzer der Welt zu machen. Je länger je mehr drängt sich die Gegenfrage auf, ob die Menschen nicht über diesem Beherrschungsdrang verlernen, sich von der Unbekanntheit ihrer Welt überhaupt noch treffen zu lassen. Wissen und Können, das Widersprüche und Unbekanntheiten verleugnet, denen es abgerungen ist, bleibt steril. Sich auf Theater einzulassen könnte das Zeug haben, diesen prekären Untergrund allen Lernens aufzustören und ins Spiel zu bringen. Ohne solche Gegenerfahrungen trocknet der Geist aus, die Welt schrumpft zur Datenmenge. Theater verwickelt Akteure und Zuschauende in wilde Geschichten - an deren Ende es oft heissen kann “.... der Vorhang zu und alle Fragen offen“. Was da passiert und wie es passiert - darüber nachzudenken und viele Zeugen dazu zu fragen, kann lohnen.