Schule und Gesellschaft neu gedacht
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Das aktuelle Regelschulsystem und unsere aktuelle Gesellschaft sind in einen Kreislauf aus Ersatzbefriedungen und der Herstellung von Genussgütern zu deren Befriedigung integriert: Die beiden menschlichen Grundbedürfnisse nach Verbundenheit und Wachstum (so Prof. Dr. Gerald Hüther, deutscher Hirnforscher) werden tendenziell weder in der Schule – in der es hauptsächlich darum geht sich möglichst adäquat an vorgegebene Leistungsanforderungen anzupassen – noch im Beruf – dort wird der Mensch als Ressource (aus)genutzt – ausreichend befriedigt. Deshalb sucht der Schüler wie der Berufstätige nach Ersatzbefriedigungen beispielsweise im Konsum von Genussgütern, worüber sich Industrie und Produktion freuen. Schule und Gesellschaft stellen somit aktuell ein in sich stimmiges gesamtgesellschaftliches System dar, allerdings sieht sich dieses mehr dem Raubtierkapitalismus als dem Wohlbefinden der Menschen und dem Wohlbefinden der Umwelt verpflichtet. Um den fiebrigen Zustand unseres Planeten und seiner Bewohner zu verbessern, muss dieser Kreislauf über eine gesamtgesellschaftliche Veränderung durchbrochen werden. Wir brauchen ein gesamtgesellschaftliches System, das sich den Bedürfnissen der Menschen anpasst und nicht Menschen, die sich und ihre Bedürfnisse dem gesamtgesellschaftlichen System anpassen (müssen). Wie können Veränderungen der Schule einerseits und Veränderungen der Gesellschaft andererseits aussehen, die gemeinsam zu einem – für die Umwelt und für uns Menschen – verträglicheren gesamtgesellschaftlichen System führen ? Für eine derartige Neugestaltung von Schule und Gesellschaft, aber auch zur Lösung unserer alltäglichen Probleme im Bereich der zwischenmenschlichen Kommunikation und Interaktion liefern der Konstruktivismus und aktuelle Erkenntnisse der Hirnforschung wichtige Beiträge und Impulse.