Systematischer Vergleich von NK-Evasionsgenen des humanen Cytomegalovirus im viralen Kontext
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Das humane Cytomegalovirus (HCMV) ist ein weit verbreitetes ß-Herpesvirus. NK-Zellen wird eine besondere Bedeutung bei der Immunabwehr gegen HCMV zugeschrieben. Für HCMV wurden sechs Proteine und eine microRNA beschrieben, die mit NK-Liganden interagieren und so die NKAntwort abschwächen können. Im Rahmen dieser Arbeit wurden erstmals alle beschriebenen NKEvasine von HCMV systematisch und im Kontext eines replizierenden Virus verglichen. Hierzu wurden HCMV-Mutanten hergestellt, denen jeweils eines oder mehrere der beschriebenen NK-Evasionsgene fehlen. Mittels dieser Mutanten erfolgte sowohl eine funktionelle Analyse infizierter Fibroblasten, als auch eine FACS-basierte Analyse stressinduzierter NKLiganden auf infizierten Fibroblasten und Endothelzellen. Außerdem wurde in ausgewählten Genregionen (UL14-20, UL140- 148) nach neuen NK-Evasinen gesucht. Zwei Mutanten (? UL114/? miR-UL112 und ? UL133-142+148A-150) fielen durch eine reduzierte Infektiosität in Endothelzellen auf und wurden deshalb bezüglich ihrer Entry-Fähigkeit, ihres Ausbreitungsverhaltens und der Freisetzung infektiöser Partikel untersucht. Insgesamt bietet diese Arbeit erstmals einen systematischen Vergleich beschriebener NK-Evasine im replikationsfähigen Virus. Der zuvor postulierte Effekt wurde nur für UL16 und UL141 bestätigt. Auf die Bindung von NKp30, NKp44 und NKp46 wirkten sich weder ? UL14-20 noch ? UL140- 148 aus. Mit UL114 und UL133 wurden zwei neue virale Modulatoren des Endothelzelltropismus identifiziert.