Naturschutzgeschichte(n)
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31 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die jahrzehntelang beruflich wie ehrenamtlich im Naturschutz zwischen Ostseeküste und Erzgebirge tätig waren, berichten über ihre Lebenswege. Diese spiegeln den Alltag des Naturschutzes wider, den Spagat zwischen Begeisterung für die Natur, Widerstand, Anpassung und Resignation, zwischen Ideologie, Parteiherrschaft und wissenschaftlicher Erkenntnis, zwischen Theorie und Praxis. Ihre Berichte werden durch einen Abriss der Naturschutzgeschichte der DDR ergänzt. Historische Rückblicke auf die DDR sind nach wie vor durch eine Reihe von geschichtspolitischen und erinnerungskulturellen Defiziten gekennzeichnet. Die öffentliche Dokumentation staatlicher Gewalt gegenüber Andersdenkenden herrscht immer noch vor. Dagegen bleiben die Dialektik von Widerstand und Anpassung und die Interaktion von Herrschaft und Gesellschaft deutlich unterbelichtet. Dadurch werden die Bindungskräfte des Gesellschaftssystems der DDR und vor allem die Bedeutung und der Identifikationswert des Alltags unterschätzt. Dieses Zeitzeugenbuch ist ein Beitrag zur Aufhellung der Alltagsgeschichte der DDR.