Literatur im Exil
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Der Schwerpunkt des Klassik-Seminars der Hamburger Goethe-Gesellschaft lag diesmal auf dem 20. Jahrhundert: In vier Vorträgen wurden Aspekte der Literatur aufgezeigt, deren Autoren sich freiwillig oder gezwungen ins Exil begaben. Julia Schüll untersucht Thomas Manns in Kalifornien abgeschlossne Roman-Tetralogie „Joseph und seine Brüder“ als modernen Migrationsroman. Auch Hans Rudolf Vaget widmet sich Thomas Mann in Amerika und verfolgt den langen Weg des Nobelpreisträgers hin bis zum politischen Bekenntnis zum Westen. Karl Jürgen Skrodzki sucht nach Spuren des Exils in den späten Gedichten der Else Lasker-Schüler, wobei er den Fokus auf ihre letzte, in Jerusalem erschienene Veröffentlichung „Mein blaues Klavier“ legt und Differenzen zwischen den Fluchtorten Schweiz und Palästina herausarbeitet. Holger Hof schließlich beschäftigte sich mit Gottfried Benn, was überraschen mag, bezeichnete er sich doch selbst als „Anhänger der Bewegung“. Hier stehen fragen des inneren Exils im Zentrum.