Mahagonny
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AuszugLiebe Anteilnehmerinnen, sehr geehrte Neo-Investoren, ich hatte ursprünglich vor, einen Prolog zu schreiben, dieser wäre aber bei einem Stück wie diesem mit Vorsicht zu genießen und sehr spekulativ gewesen, da Voraussagen bezüglich auf- und absteigender Aktiencharts meinerseits nicht möglich gewesen wären. Außerdem maße ich es mir auch nicht an, Prognosen von mir zu geben oder zweifelhafte Voraussagen skrupelloser Finanzpropheten weiter zu verbreiten. Statt dessen werde ich ein Nachwort vorbereiten, das für Sie viel interessanter sein wird, da Sie nach der Lektüre dieses Buches den Aufstieg und Fall der Neuen Welt sowie die Charaktere und das Leben der Protagonisten bereits kennen gelernt haben. So schreibe ich diese Worte als Begrüßung an Sie, als Empfang in einer neuen Welt, in der Sie Ihre Triebe sehr im Zaum halten sollten. Gemeint ist hier aber nicht der Sexualtrieb – obwohl der immer und überall mitverantwortlich ist –, nein, gemeint sind die Triebe Gier, Macht und Überheblichkeit. Ich möchte hier nicht vorgeben ein Mahner zu sein, jedoch warne ich Sie vor Leichtgläubigkeit, bewahren Sie Ihr Misstrauen und Ihre Vorsicht. Am Ende dieses Stücks wird sich zeigen, ob ich des Folgens der Aktienkurven müde geworden und rechtzeitig ausgestiegen bin oder ob mich meine Triebe zu unvernünftigen Handlungen verleitet haben. Ich überlasse es Ihnen, die Geschichte zwischen den Zeilen zu ergänzen. Sie haben vermutlich eigene Vorstellungen von Kunst, Freiheit und Ideal. Bauen Sie sich Ihre eigene Welt, Ihr eigenes Mahagonny, seien Sie selbstbewusst, nur so werden Sie überleben und glücklich, trotz Neid und Missgunst, aber stürzen Sie nicht! Damit verabschiede ich mich vorerst von Ihnen, bitte um Nachsicht und empfehle Ihnen vorbeugend ›das gute alte Sparschwein‹, Ihr ergebenster Freund und Autor