Königlich bayerisches "Blutgericht"
Autoren
Mehr zum Buch
Schwaben, das Allgäu in den Jahren 1803 bis 1837. Sie waren erst bayerisch geworden. Der neue Staat, die bayerische Strafgerichtsbarkeit nahmen sich ihrer neuen Landschaften und ihrer neuen Bevölkerung eifrig an. Ausgewählte Urteile, überwiegend Todesurteile stehen hier im Fokus. Sie waren von bayerischen Richtern an den schwäbischen Appellations- bzw. Hofgerichten in Memmingen und Neuburg gefällt worden. Haben sie Bestand, wird der Bayerische König die Verurteilten begnadigen, hätten sie es überhaupt verdient? Hat sich Barbara im Weitnauer Tal wirklich der »Unzucht« schuldig gemacht? Auch mit Hilfe der damals vom Rechtsgelehrten von Feuerbach veröffentlichten Fälle beschreibt der Verfasser teilweise blutrünstige Geschehensabläufe, zeigt die Dramatik und Verzweiflung menschlichen Wirkens auf und versucht die Gerichtsentscheide mit den Mitteln der damaligen Rechtswissenschaft zu überprüfen bzw. in ein verständliches Licht zu rücken; soziologische und psychologische Probleme werden angedeutet. Das Buch ist eine packende Mischung aus spannenden Kriminalstories und rechtsgeschichtlichen, teilweise fast wissenschaftlichen Gedankengebäuden. Von den zwölf Fällen haben fünf einen Bezug zum Allgäu.