Frieden und Konfliktmanagement in interkulturellen Räumen
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Die habsburgisch-osmanischen Beziehungen der Frühen Neuzeit wurden über lange Zeit einseitig als Konfliktgeschichte wahrgenommen und beschrieben. Die acht mit äußerster Grausamkeit geführten „Türkenkriege“ prägten die Wahrnehmung der Zeitgenossen, brannten sich in das kollektive Gedächtnis ein und beeinflussen bis heute maßgeblich die Erinnerung. Der Band bricht mit diesem leitenden Narrativ und stellt das von der Forschung vernachlässigte Konfliktmanagement in den Mittelpunkt, das beide Seiten ebenso betrieben, wie mehr als 60 Friedensverträge und Waffenstillstandsabkommen belegen. Dabei mussten nicht nur gegensätzliche Machtansprüche gezähmt, sondern auch tief gehende kulturelle Brüche überbrückt, langlebige Feindbilder überwunden und fundamentale religiöse Differenzen bewältigt werden. Wie erfolgte dies? Welche Mechanismen der Deeskalation gelangten zur Anwendung? Mit welchen Denkmustern wurde das ideologische Konfliktpotenzial reduziert? Welche Formen von „Friedenspolitik“ können beobachtet werden und woran konnten diese scheitern? Diese Fragen untersuchen zwanzig ausgewiesene Spezialistinnen und Spezialisten aus Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Kroatien, Österreich, der Türkei und Ungarn.