
Parameter
Mehr zum Buch
Die erste Begegnung mit Louisa Clements Werk war ein Zufallstreffen an einer Wand bei Bekannten. Die kleinen Bilder, eine Reihe von Stillleben und Ausschnitten von Bett- oder Tischecken mit unidentifizierbaren Gegenständen, zogen meine Aufmerksamkeit auf sich. Diese fast übersehenen Momente werden intim ins Bild gerückt. Nach den hyperrealistischen, überdimensionierten Hochglanzfotografien ist die Begegnung mit Clements leisen Beobachtungen eine Wohltat. Bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass die Werke seriellen Charakter haben und inszeniert sind; das Zufällige ist wohl bedacht. Marcel Duchamp wusste: „Le hasard n’existe pas!“ Sind Clements Sujets, die wie objets trouvés erscheinen, simulierte optische Ready-mades? Sie wirken „as found“, verdanken dies jedoch dem gestaltenden Auge der Künstlerin. Ihre Bilder bieten Nahaufnahmen von Kleidungsdetails, Raumansichten und Papieroberflächen und erinnern daran, dass Fotografien Seh-Dispositive sind. Besonders bei Clements Arbeiten repräsentieren sie eine Kultur des Zeigens. Im Spannungsfeld zwischen Sehen und Zeigen entfalten die Aufnahmen ihre eigentümliche, zeitdehnende Ästhetik. Trotz ihrer unprätentiösen Beiläufigkeit wirken sie nie wie Schnappschüsse: In ihnen verdichtet sich die Zeit, und der Augen-Blick erfährt Dauer.
Buchkauf
Louisa Clement, as found, Anne Marie Bonnet
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2013
Lieferung
Zahlungsmethoden
Keiner hat bisher bewertet.