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Vernunft, Religionskritik, Volksglauben in der Aufklärung

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Das Spannungsfeld aus Aufklärung, Wissen, Religionen und Religionskritik hat in den letzten Jahren ein verstärktes Interesse der literatur- und kulturwissenschaftlichen Forschung gefunden. Weit weniger erforscht sind hingegen die konkreten Wege und Netzwerke, mit deren Hilfe sich die Informationen über Religion, Volksreligiosität, Aberglauben verbreiten. Wie entsteht im 18. Jahrhundert das Wissen von kulturellen Praxen der Volksfrömmigkeit innerhalb der intellektuellen Eliten? Wie bildet sich ein Austausch kritischer Argumente und wie werden sie öffentlich, welche Debatten bilden sich und welche spektakulären Ereignisse lösen sie gegebenenfalls aus? Welche Rolle spielen dabei die unterschiedlichen deutschsprachigen Regionalkulturen und ihre konfessionelle Struktur? Wie sehen die Versuche aus, die Zirkulation von Wissen und Kritik zu verhindern oder zu erschweren (Zensur, Publikationsverbote) und wie werden sie gegebenenfalls unterlaufen? Wie zirkulieren Formen grundsätzlicher Religionskritik? Das sind die zentralen Fragen, denen der Band in einer Fülle von Aspekten nachgeht. Er untersucht dabei die Informationsvermittlung in den Wochen- und politischen Zeitschriften ebenso wie in den Reiseberichten und Verlagsprojekten der Zeit und beleuchtet auch den Einfluss dieses Wissens auf Disziplinen wie die Demographie und Medizingeschichte. Der Band ist der zweite einer Reihe, die die Ergebnisse der Tagungen der deutsch-französischen CIERA-Forschergruppe zum Verhältnis von populärem und gelehrtem Wissen im 17. und 18. Jahrhundert veröffentlicht, aber auch allen Forschungsarbeiten zu einschlägigen Themen offensteht.

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2013

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