Bookbot
Das Buch ist derzeit nicht auf Lager

Der Glasfaserausbau in Deutschland

Autoren

Mehr zum Buch

Die Rahmenbedingungen in der Telekommunikationsbranche haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Es ist festzustellen, dass die Endkunden immer höhere Datenvolumina und Übertragungsgeschwindigkeiten nachfragen. Die bestehenden Netzinfrastrukturen erreichen damit die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Viele Netzbetreiber haben daher umfangreiche Ausrüstungsmaßnahmen ihrer Netze vorgenommen. Im Festnetzbereich werden häufig Glasfasertechnologien eingesetzt, da diese sehr hohe Übertragungsgeschwindigkeiten ermöglichen. Obwohl sich Glasfasertechnologien im Vergleich zu anderen Breitbandtechnologien als sehr leistungsfähig erweisen, liegt das Ausmaß der Ausbauaktivitäten hinter den öffentlichen Erwartungen zurück. Als mögliche Gründe hierfür werden vor allem die mit dem Ausbau verbundenen Kosten und Risiken angeführt. Besonders in ländlichen Regionen kann eine Unterversorgung mit Breitbandtechnologien auftreten. Um das Ausmaß der Aktivitäten zu erhöhen, wurde u. a. vorgeschlagen, dass Kooperationen beim Glasfaserausbau zwischen verschiedenen Akteuren vereinbart werden. Auf diese Weise können die bei einem Ausbau anfallenden Kosten zwischen den Kooperationspartnern aufgeteilt werden. Die Zielsetzung der Arbeit besteht darin, einen ersten Forschungsstand hinsichtlich der Glasfaserausbauprojekte und ihrer Ausgestaltungsmerkmale zu erheben. Dabei wurde untersucht, inwieweit sich autonome und kooperative Ausbauvorhaben unterscheiden. Hierzu wurden Vertreter aus den Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland in Bezug auf die Glasfaserausbauaktivitäten in ihrem Gebiet befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass in der Praxis eine starke Heterogenität in Bezug auf die Ausbaumodelle existiert. Dies ist vor allem auf die verschiedenen Ausbausituationen in den Kommunen und die dort bereits vorhandene Infrastruktur zurückzuführen. Ein zentrales Ergebnis der Befragung zeigt, dass der Glasfaserausbau nicht nur auf städtische Regionen beschränkt ist. In den letzten Jahren wurden gezielt auch periphere ländliche Regionen an Glasfasernetze angeschlossen. Ausbauprojekte ohne Kooperationspartner finden in etwa drei Viertel der befragten Gebietskörperschaften statt, während ein kooperativer Ausbau nur in ca. einem Drittel der Gebietskörperschaften zu verzeichnen ist. Wesentliche Unterschiede zwischen kooperativen und autonomen Projekten bestehen hinsichtlich der Partnerstruktur. Autonome Vorhaben werden häufig von Telekommunikationsunternehmen vorgenommen, während an Kooperationen neben Telekommunikationsunternehmen sehr oft branchenfremde Unternehmen – v. a. Energie- und kommunale Versorgungsunternehmen – beteiligt sind. Dagegen werden bei beiden Ausbaualternativen häufig größere Ausbaugebiete über mehrere Städte gewählt, bei denen die Glasfaserleitungen nicht bis in die Gebäude der Endkunden, sondern zu vorgelagerten Knotenpunkten verlegt werden. Bei den Kooperationen findet in der Mehrheit der Fälle ein komplementäre Aufgabenaufteilung statt: Branchenfremde Unternehmen führen operative Bautätigkeiten aus, während Telekommunikationsunternehmen das Angebot von Dienstleistungen übernehmen. Die Befragten bewerten die Kostenunsicherheit als das mit Abstand größte Ausbauhindernis. Dagegen werden die Unsicherheiten bezüglich der Nachfrage und der zukünftigen Markt- und Wettbewerbsunsicherheit als mittelhoch eingeschätzt. Verschiedene Aspekte der Regulierungsunsicherheit werden als hoch und mittelhoch eingestuft.

Buchvariante

2013

Buchkauf

Dieses Buch ist derzeit nicht auf Lager.