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Verdrängte Elite

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Irgendwann um die Jahreswende zu 2011 wurde unserem Collegium Europaeum, der gemeinsamen Forschungsstätte der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität und des Philosophischen Instituts der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, die Idee geboren, einer breiteren akademischen Öffentlichkeit einige in Vergessenheit geratene namhafte Persönlichkeiten der einstigen Deutschen Universität zu Prag in Erinnerung zu rufen. Das Jahr 2011 stand dann im Zeichen von Recherchen, vor allem im Archiv der Karls-Universität und im Nationalarchiv. Die Kooperation im Tandem mit PhDr. Dušan Radovanovic, einem Mitarbeiter unseres Collegium Europaeum, war uns beiden eine Freude und auch ein großes Abenteuer. In den Schicksalen der von uns untersuchten Persönlichkeiten, verbunden hauptsächlich mit den humanistischen Fächern und der Philosophischen Fakultät der Deutschen Universität in Prag, spiegeln sich nämlich sehr scharf viele Probleme, Umbrüche und Stürze des 20. Jahrhunderts, ganz besonders jene ungeheuerliche Missachtung von Freiheit und Menschenwürde in den Zeiten des Nationalsozialismus. Die Mehrheit der in dieser kleinen Schrift Porträtierten wurde wegen ihrer jüdischen Herkunft verfolgt, viele kamen ums Leben, andere konnten sich ins Exil retten. Aber nur ganz wenige der mit dem Leben Davongekommenen kehrten nach dem Krieg in die Tschechoslowakei und nach Prag zurück. Endlich kam es am 8. November 2011 im Foyer des Hauptgebäudes der Philosophischen Fakultät am Jan-Palach-Platz in Prag zur Eröffnung der kleinen Ausstellung: „Verdrängte Elite. Aus dem Gedächtnis verbannte Gelehrte der Deutschen Universität in Prag“. Die Ausstellung wurde bis Januar 2012 gezeigt im Rahmen des Programms „Das Jahr der Freiheit des Wortes“ und war erfreulicherweise stark besucht. Beachtlich war auch das Echo in der Presse und in den öffentlich-rechtlichen elektronischen Medien. Aus diesen Gründen nahmen wir gerne das Angebot von PhDr. Leo Pavlát an, Direktor des Jüdischen Museums in Prag, die Ausstellung auch im dortigen Bildungs- und Kulturzentrum zu zeigen; sie war dort im Oktober 2012 zu sehen. Alsbald erreichten uns auch Ausleihgesuche aus Brünn (Brno) und Turnau (Turnov); an diesen Orten wurde die Ausstellung 2013 gezeigt. Es ist dies kein primär wissenschafliches Buch geworden, seine Ambitionen sind andere. Wir würden uns wünschen, dass es uns akademischen Facharbeitern zu einem weiteren kleinen Anstoß wird, die vielschichtige Identität unserer alma mater – mit ihrer widersprüchlichen Geschichte und allen guten Traditionen – kontinuierlich zu überdenken.

Parameter

ISBN
9783866284821

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Buchvariante

2013

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