Manufactor
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Der Katalog dokumentiert die gleichnamige Ausstellung in der Motorenhalle, die vom 18.9. bis 21.12.2013 stattfand. Worin könnte die Zukunft kreativer Tätigkeit in Bezug auf individuelle oder individualisierte Güter liegen, die nicht unbedingt mit dem Anspruch auf Kunst, auf jeden Fall aber mit dem auf schöpferischen individuellen Ausdruck verbunden sind? Wie hängen technologische und mikrosoziologische Entwicklungen in diesem sowohl von traditionellen Handwerks- oder Handarbeitstechniken wie auch von rapidem, technologischen Fortschritt geprägtem Feld zusammen? Wie und womit sind Künstler/innen in solcherart Veränderungen einbezogen oder treiben diese gar voran? Die Verfertigung individueller Produkte war bis zu den Zeiten der Manufakturen der Normalfall und blieb es auch noch eine Zeit lang nach dem Aufkommen der Fabriken. Doch nach und nach verschwanden die meisten dieser alten Formen, zuerst aus der allgemeinen Produktion, dann aus der allgemeinen Tradition. Danach waren es bis vor kurzer Zeit fast ausschließlich Spezialist/innen, die solche Produkte herstellten, z. B. vornehmlich ältere Frauen, die noch häkeln, sticken oder stricken konnten, Modell- oder Formenbauer/innen, Kunsthandwerker/innen oder Künstler/innen, Anhänger/innen verschiedener spezialisierter Hobbys usw. Doch bereits vor mehr als zehn Jahren haben gerade Künstler/innen begonnen, handwerkliche Techniken in den Kunstdiskurs zu setzen und so auch wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein zurückzuholen, sei es Sticken, Stricken, Laubsägen oder Löten. Selbst händisch, abseits der traditionellen Kunsttechniken gemachte oder gemacht scheinende Kunstwerke waren und sind zunehmend zu sehen. Der Trend zum Selbermachen hat mittlerweile an Breite gewonnen und ist über die Kunstwelt hinaus global zu einem Trend des Selbermachens geworden – dem DIY (do it yourself). Diesem Trend sind wir in Ausstellung, Werkstätten, Gesprächen, Filmen und weitere Formate nachgegangen. Es wurden Kunstwerke oder ihre Dokumentationen gezeigt, die Formen des Selbermachens aufgreifen, selbst auf einem für den Kunstbereich ungewöhnlichen handwerklichen Selbermachen beruhen oder die DIY-Bewegung reflektieren. Zudem wurden Dokumentationen zur Entwicklung von offenen Werkstätten und anderen Formen gemeinsamen und selbständigen Tuns erarbeitet und gezeigt.