Wie weit darf Bio gehen?
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Seit etwa zehn Jahren setzt sich vor allem die kritische Wissenschaft mit dem Phänomen der Konventionalisierung der biologischen Landwirtschaft auseinander. Unter dem Begriff Konventionalisierung versteht man Anpassungs- und Angleichungsprozesse der biologischen Landwirtschaft an die konventionelle Landwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungs-kette, also von der Produktion über die Verarbeitung bis zur Vermarktung und den KonsumentInnen. Gerade in Österreich, als eines der führenden Bio-Länder, hat die starke Expansion der Bioproduktion und deren Integration in konventionelle Verarbeitungs- und Vermarktungs-strukturen des Lebensmittelmarktes zu starken Veränderungen geführt, die Konventionalisierungsrisiken bzw. –effekte generieren. Die vorliegende Studie mit dem Schwerpunkt auf die Bio-Produktion untersucht diesen Prozess im Kontext der generellen Transformation der Landwirtschaft und des biologischen Landbaues, analysiert Konventionalisierungsrisiken und deren Ursachen mittels einer qualitativen Analyse der geltenden Bio-Regelwerke sowie einer quantitativen Analyse von Buchführungsdaten aus einem Sample biologisch und konventionell wirtschaftender Vergleichsbetriebe. Abgerundet wird die Arbeit durch ein Kapitel, das sich mit den Besonderheiten und Verände-rungen der Qualität von Bioprodukten befasst sowie mittels einer Befragung von österreichi-schen Bio-ExpertInnen aus allen Bereichen des Biosektors, die ein Meinungsbild zur Thematik der Konventionalisierung der biologischen Landwirtschaft in Österreich vermitteln. Abschließend werden Ideen zu einer langfristigen Absicherung der Substanz des Biolandbaus sowie bezüglich zukünftiger Entwicklungsperspektiven der biologischen Landwirtschaft diskutiert.
Parameter
- ISBN
- 9783853111109