Mitten hindurch oder außen herum?
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Im Dezember 2013 wird der Münchner Autobahnring 80 Jahre alt. Auf den 22. Dezember 1933 ist der erste überlieferte Plan mit einem Autobahnring um München datiert – und er holt weiter aus als die heutige A 99 und ist wie diese im Südwesten nicht geschlossen. Grund genug, die lange Planungsgeschichte dieses von vielen Mitbürgern zwiespältig empfundenen Produkts unserer technischen Zivilisation zu dokumentieren. Je mehr Fernautobahnen in München angekommen sind – heute sind es sieben – umso selbstverständlicher wurde ihre Verbindung durch einen Ring. Doch das war nicht immer so: Abgesehen von der verrückten Idee HITLERS, die Stadteinfahrt der Nürnberger Autobahn über die Leopold- und Ludwigstraße direkt zur Feldherrnhalle zu führen, dem geschichtsträchtig hochstilisierten Schicksalsort der „Bewegung“, gab es in der Nachkriegszeit eine Reihe von Stadtplanern, die die Fernautobahnen mitten in der Stadt zusammenführen wollten: an der Hackerbrücke, unter oder über dem Sendlinger-Tor-Platz oder am Westpark – Horrorlösungen, die München glücklicherweise erspart geblieben sind. Sieben sog. Malteserkreuze sind im Münchner Flächennutzungsplan 1965 enthalten, das sind vierstöckige Autobahnknoten im Stil der US-amerikanischen Stadtplanung. Dass jetzt ein Detailentwurf im Maßstab 1: 1.000 für ein weiteres Malteserkreuz in Solln aufgefunden wurde, ist eine kleine Sensation. All diese Projekte sind im Buch beschrieben und auf Plänen möglichst groß und in hoher Reproduktionsqualität wiedergegeben. Die unendliche Projektgeschichte des Nord- und Westrings der A 99 mit ihren immer neuen in die Rechtsverfahren eingebrachten Trassenvarianten wird im Buch nicht ausgespart. Am Schluss wird der Leser mit einem Schmankerl im Stile KARL VALENTINS belohnt. Das Buch ist ein Muss für jeden Lieb haber der jüngeren Münchner Geschichte.