Arbeit an der Erinnerung
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Der Holocaust und der Zweite Weltkrieg einerseits und der Spanische Bürgerkrieg sowie die Franco-Diktatur andererseits sind zeitgeschichtliche Phänomene, die beide Gesellschaften und ihre Literaturszene entscheidend geprägt haben. Die essentielle Bedeutung der Erinnerung an diese Schlüsselzeit beschäftigt beide Länder verstärkt seit der Jahrtausendwende. Obwohl beide Gesellschaften vor ähnlichen Problemen in der Erinnerungskultur stehen, erfolgte die Annäherung an ihre Vergangenheit bis zum heutigen Tag höchst unterschiedlich. Aus dieser Beobachtung ergibt sich die kulturell spannende Frage, wie deutsche und spanische Autoren diese Traumata literarisch inszenieren. Unter Verwendung kulturwissenschaftlicher Gedächtniskonzepte und aktueller Erinnerungsdiskurse analysiert die Studie ausgewählte deutsche und spanische Werke der Gegenwart. Im Zentrum der komparatistischen Analyse stehen die Fragen, wie traumatische Erfahrungen und Erinnerungen aus der zeitlichen Distanz heraus von den Autoren der Zeitzeugen-, der Nachfolge- und der Enkelgeneration literarisch verarbeitet werden und ob Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede in der deutschen und spanischen Erinnerungsarbeit zu erkennen sind.