Gewaltfreiheit und Selbstbestimmung
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Insbesondere in der sich immer interdependenter und entgrenzender entwickelnden (Einen) Welt ist es erforderlich, darüber nachzudenken, wie ein individuelles und globales Bewusstsein von einer harmonischen Ganzheit der Menschheit geschaffen und gestaltet werden kann und Welt- und Selbstbilder entstehen. Darüber zu reflektieren, mit Sachverstand und Empathie, vermag Interkulturelles und Globales Lernen zu leisten, in der Schule wie in der außerschulischen Bildung: Vorwiegend dann, wenn in Zeiten des Wandels die scheinbaren und überkommenen „Sicherheiten“ abhandenkommen, in Frage gestellt werden und sich verändern und sich „Unsicherheit“ breit macht im individuellen und kollektiven Denken und Handeln der Menschen, wird der Ruf nach „Ordnungen“ wach, die den Menschen Anhaltspunkte und Halt im alltäglichen und gesellschaftlichen Leben geben sollen. In der Geschichte der Menschheit sind solche Erwartungen, Forderungen und Sehnsüchte oft genug in Unmenschlichkeiten, hierarchische Macht und Unfreiheiten gemündet; es haben sich aber auch Systeme entwickelt, die notwendige Ordnungen für ein humanes Zusammenleben der Menschen, etwa im demokratischen System, bereitstellen. Der Zwischenruf beabsichtigt nicht, eine radikale Revolution von hergebrachten Ordnungen auszurufen; aber in einer globalisierten Welt, in der lokale und globale Veränderungen des alltäglichen und gesellschaftlichen Lebens unumstößliche Tatsachen sind, ist die Frage danach, wer die Welt regiert, bedeutsam und legitim; genau so wie die danach, wie der Lebensraum der Menschen hin zu einer besseren, gerechteren und sozialen Welt verändert und Widerstand gegen herrschende Missstände gedacht werden können. Wie sich nämlich die Welt entwickelt, ob mit einem business as usual und einem throughput growt („Durchflusswachstum“), oder als sustainable development, einer ökologisch tragfähigen Entwicklung, wie dies bereits der Brundtland-Bericht 1987 gefordert hat, ist bis heute ja nicht beantwortet. Das New Yorker Worldwatch Institute, das alljährlich den Bericht Zur Lage der Welt herausgibt, warnt z. B. 2009, dass die Welt vor der Überhitzung stehe, dass Nachhaltigkeit als Lebensperspektive gefordert ist und die Herausforderungen für eine gerechtere und humanere Welt drängend sind. (Jos Schnurer)