Hungarian cubes
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In der frühen sozialistischen Ära Ungarns entstanden im Rahmen der Umgestaltung der dörflichen Lebenswelt uniformierte Eigenheimbauvarianten, sogenannte 'Würfelhäuser', deren einziges zentrales Merkmal ihre ornamentale Fassadenverzierung war. Die Fassade wurde somit visueller Austragungsort individueller und kollektiver Inszenierungen. Dabei ist das Ornament nicht nur ästhetisches Zeichen, sondern stiftete sinngebend Identität und bestimmte somit das gesamte Erscheinungsbild ungarischer Dörfer der 1960er- und 1970er-Jahre. Das Buch vereint eine fotografische Typologie, eine serielle Komposition der Künstlerin Katharina Roters, mit essayistischwissenschaftlichen Texten, die einen architekturhistorischen und kulturanthropologischen Einblick in die Vielschichtigkeit dieses ornamentalen Phänomens geben. Es sichert darüber hinaus die Spuren einer mehr und mehr verschwindenden Bauform des osteuropäischen Sozialismus.