Ich war Sportmediziner in der DDR
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Die Sportmedizin in der DDR hatte einen guten Ruf. Er geriet in Misskredit, als im Kontext der politischen Abrechnung mit dem untergegangenen Staat das Thema 'Doping' sich als brauchbares Instrument erwies. Sportler, Trainer, Sportfunktionäre und -mediziner wurden an den Pranger gestellt und aus dem Amt gejagt, gesellschaftlich geächtet und auch juristisch verfolgt. Gegen diese pauschale Verurteilung und unzulässige Gleichmacherei lehnt sich einer der namhaftesten Sportmediziner der DDR auf. Als parteiloser Christ hat er an der Friedrich-Schiller-Universität Jena in verschiedenen Funktionen gewirkt, zuletzt, ehe man ihn abwickelte, als Direktor des Instituts für Sportmedizin. Prof. Scheibe dokumentiert sachlich-nüchtern die Leistungen der Jenenser Sportmediziner, natürlich auch die eigenen, und zeigt zugleich, welche Chancen auch auf diesem Feld nach dem Beitritt vertan wurden. Seit dem Offenbarungseid, dass auch in der BRD nach 'leistungsunterstützenden Mitteln' gesucht und diese auch systematisch eingesetzt wurden, erscheint die Sportmedizin in beiden deutschen Staaten in neuem Lichte. Zurecht fordert Hans Modrow darum in seinem Vorwort, dass es an der Zeit sei, endlich vorurteilsfrei und sachlich die deutsche Sportgeschichte gemeinsam und in ihrer Einheit aufzuarbeiten. Hier könnte der Sport Vorreiter für den inneren Frieden im Land werden. Mit einem Vorwort von Hans Modrow