Nichtwissen als Ressource
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Das Nichtwissen findet seit einiger Zeit vermehrt Beachtung als ein eigenständiger Gegenstand wissenschaftlicher Theoriebildung und empirischer Untersuchung. Wissen ist bekanntlich ein zumeist begehrtes, oftmals künstlich verknapptes und fast immer und überall umkämpftes Gut, dessen gesellschaftliche Verteilung einer Dynamik der Aushandlung unterliegt. Verstärkte Beachtung verdienen indes die vielfältigen Weisen des strategischen Gebrauchs, den epistemische Akteure auch vom Nichtwissen machen – vom eigenen Nichtwissen wie vom Nichtwissen der andern. Was zunächst als bloße Kehrseite des Wissens erscheint, erweist sich als eine Handlungsressource. Das zeigen die Aufsätze in diesem Band aus Sicht der Wirtschaftswissenschaft, der Soziologie, der Politik- und Verwaltungswissenschaft, der Anthropologie sowie der Rechtswissenschaft. Mit Beiträgen von: Roy Dilley, Thomas G. Kirsch, Karl-Heinz Ladeur, Birger P. Priddat, Wolfgang Seibel und Peter Wehling.