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Das „gespenstische Nachleben“ des Faschismus beklagt 1959 der Philosoph Theodor W. Adorno; die „deutsche Nachkriegsliteratur“ thematisiert dies, konstatiert Heinrich Böll. Die mehr als zwanzig Essays in diesem Band, verfasst zwischen 1980 und 2012, beleuchten den historischen, sozialpsychologischen und literarischen Zusammenhang. Sie zeigen, wie die westdeutsche „Nachkriegsliteratur“ wegweisend für Staat und Gesellschaft agierte, die sich dieser Aufgabe nur zögerlich stellten. Zunächst stand die Kriegserfahrung im Vordergrund, bevor Mitte der 1960er Jahre der Holocaust in den Blick rückte. Auch hier geben Literatur und Theater wichtige Impulse zur juristischen und wissenschaftlichen „Aufarbeitung der Vergangenheit“. Der Band untersucht diese Fragen sowohl im historischen Überblick als auch in detaillierten Analysen, wobei Klassiker wie Heinrich Böll und Peter Weiss sowie Autoren der nachfolgenden Generation, darunter Bernward Vesper, Christoph Meckel und Uwe Timm, besondere Beachtung finden. Die Studien thematisieren die historische Leistung der Nachkriegsliteratur und ihren Beitrag zu einer post- und nichtfaschistischen deutschen Identität, reflektieren jedoch auch deren Defizite und Unzulänglichkeiten. Schließlich wird die Ablösung durch neue Themen, Formen und Schreibweisen seit Anfang der 1980er Jahre betrachtet.
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Erinnerung, Schuld und Neubeginn, Jochen Vogt
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- 2014
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