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Anfang 1914 war Gießen eine blühende Stadt: Hauptstadt der Provinz Oberhessen im Großherzogtum Hessen, Sitz einer Universität und Garnisonsstandort. 1918 stürzten Matrosen die Stadt in eine Revolution. Die Autoren schildern die Ereignisse dazwischen: die anfängliche Begeisterung im August, die nicht von allen geteilt wurde, die Arbeit der Frauen an der Heimatfront in Lazaretten und ihren Kampf um Lebensmittel und Kohlen, die Bildungskatastrophe in Schulen, die verheerende „Spanische Grippe“, das Ende des Gottesgnadentums des hessischen Fürsten und die Demütigung der Niederlage, die kurzzeitig die Vision einer sozialistischen Republik aufblitzen ließ. Die Erzählung endet nicht mit dem Waffenstillstand, denn der Hunger hielt bis zur Unterzeichnung des Vertrags von Versailles an, während der Staat sich mit Inflation von seinen Kriegsschulden entledigte. Die größte Veränderung war jedoch ein neuer Stadtteil: das Kriegsgefangenenlager. Zehntausende Soldaten, darunter auch zivile Ausländer, durchliefen es. Das Lager brachte Menschen aus aller Welt nach Gießen, darunter Kolonialtruppen und Gefangene aus verschiedenen Ländern. Ihre Arbeit wurde für die Wirtschaft der Region entscheidend, und sie hinterließen sowohl Gräber als auch Erinnerungen, die ihre eigene Sicht auf Gießen dokumentieren.
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Gefangen im Krieg, Ludwig Brake
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- 2014
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- (Hardcover)
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