Alltag im digitalen Panopticon
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Zunehmend drängen sich digitale Medien wie Facebook in den Alltag, immer näher sind sie bei den NutzerInnen. Barbara Frischlings Studie zeigt, wie sich Facebook in einem ambivalenten Spannungsfeld zwischen Kontrolle und gestalterischer Freiheit als digitales Panopticon entfaltet. Während die soziale Netzwerkseite den Individuen vielfältige Möglichkeiten der Kommunikation, Vernetzung und Selbstdarstellung bereitstellt, reproduziert sie zugleich neoliberale Subjektivierungszwänge hin zu einem flexiblen, kreativen und effektiven Selbst. Die Arbeit stellt die Selbstsichten, Praxen und Motive der NutzerInnen ins Zentrum. Sowohl inhaltlich als auch methodisch bietet sie damit einen innovativen Beitrag zur kulturwissenschaftlichen Technik- und Medienforschung und gibt wichtige Aufschlüsse über die Transformationsprozesse postmoderner Gesellschaften. Die Autorin Barbara Frischling, geboren 1983, studierte Europäische Ethnologie und Musikologie in Graz und Berlin. Sie forscht schwerpunktmäßig zu Informations- und Kommunikationstechnologien im Alltag, zum Umgang mit Facebook und zur Digitalisierung von Musikrezeption und -produktion. Seit 2010 ist sie Redaktionsmitglied der Zeitschrift „kuckuck. Notizen zur Alltagskultur“. Sie war außerdem als studentische Mitarbeiterin am Zentrum für Genderforschung sowie am Institut für Musikästhetik der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz tätig.