Fuss-Spuren auf Poel
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Dieses romantische Bändchen ist eine Liebeserklärung an die letzte Ostseeinsel, die keinen Seebad-Taumel hat, ihr wahres Gesicht zeigt und deshalb etwas ganz Besonderes ist. Der Zeichner Thilo Hänsel, Jahrgang 1939, kommt aus Radebeul bei Dresden. Er hat sich die Insel Poel erlaufen und erzeichnet. Nur im langsamen Wanderschritt erschließt sich das Motiv, tritt das Einzelne und das Ganze des Wesens der Insel hervor. Man muss innehalten können, um zu sehen. Das hat der Fußgänger dem Autofahrer voraus. Erste Eindrücke hatte Thilo Hänsel bereits 1960 gewonnen. Jetzt nun im Alter wurden diese wieder lebendig und er begann, näher hinzusehen. Stets ist er mit Block und Stift unterwegs, um festzuhalten, was ihn anrührt. Die Insel offenbart ihm ihre besondere Art, ihre Eigenheiten und ihre weiten Felder. Der seit Jahrhunderten freie Inselbewohner ist ebenso eigen und einmalig wie seine Heimat, die nie langweilig wird und immer wieder neue Motive bietet. Es ist ein verhaltenes, gewinnendes Lächeln, das von seiner leicht welligen Küstenlandschaft ausgeht. Wiederzukommen ist ihre Botschaft. Und das tut Thilo Hänsel gern und macht sich auf diese Weise die Insel zu eigen. Trotz der Nähe zur belebten Hafenstadt Wismar und trotz des Baues der Inselbrücke bleibt Poel das kleine, eigenwillige Eiland, dessen Geheimnis der Zeichner in schwarzweißen Arbeiten immer wieder zu ergründen sucht.