Theater ohne Ende
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Seit den 1980er Jahren hat der Regisseur Jürgen Gosch (1943-2009) immer wieder mit herausragenden Arbeiten, u. a. in Köln, Bremen sowie am Hamburger Thalia Theater, auf sich aufmerksam gemacht. 1988 erlebt der frisch ernannte Intendant Gosch mit Shakespeares „Macbeth“ an der Berliner Schaubühne einen beispiellosen Totalverriss, der ihn in eine künstlerische Krise stürzt, aus der er Jahre lang nicht herausfindet. 2005 inszeniert Gosch Shakespeares Stück noch einmal auf radikale, schonungslose Weise und gerät schlagartig zu einem der gefragtesten und wichtigsten Regisseure unserer Zeit. Tobias Hockenbrink legt mit diesem Buch nicht nur seine Dissertation, sondern zugleich die erste Monographie zum Theater von Jürgen Gosch vor. Ausgehend vom Erlebnis des skandalträchtigen, international beachteten „Macbeth“ von 2005 zieht der Autor den direkten Vergleich zu den frühen Arbeiten „Der Menschenfeind“ (1982), „Ödipus“ (1984) sowie Goschs ruinösem „Macbeth“ von 1988. Der Blick auf die späten Erfolgsarbeiten „Onkel Wanja“ (2008) und „Idomeneus“ (2009) rundet die Untersuchungsreihe ab. Das Buch schließt mit Reflexionen zur ästhetischen Entwicklung, die Jürgen Goschs Verdienst als Ausnahmeregisseur in der deutschsprachigen Theaterlandschaft verdeutlichen.